Vergabekammer
Überprüfungsverfahren
Der Ablauf des Nachprüfungsverfahrens wird nachfolgend kurz dargestellt.

Verstöße gegen die VOL/A können in dem hier betroffenen Bereich er EU-weiten Vergabeverfahren zu folgenden Schritten führen:

  • Aufforderung zur Angebotsabgabe - Bekanntmachung - Anforderung der Vergabeunterlagen - Prüfung der Bekanntmachung und der Verdingungsunterlagen oder des Vorgehens der Vergabestelle (bei Verhandlungsverfahren nach § 3 IV EG VOL/A)
  • Schriftlicher Antrag an Vergabekammer und unverzügliche Begründung - §§ 107 I, 108 GWB
  • Zustellung des Antrags mit der Wirkung des Zuschlagsverbots - § 115 I GWB
  • Antrag der Vergabestelle auf Gestattung des Zuschlags - § 115 II GWB
  • Untersuchungsgrundsatz - § 110 GWB - sehr kritisch, weil auch von den Bietern etc. nicht gerügte Punkte von der Vergabekammer oder dem OLG aufgegriffen werden kann - z. B. 6-jährige Laufzeit eines Vertrags ohne Begründung).
  • Sonstige vorläufige Maßnahmen bei Zuschlagsgefährdung - § 115 III GWB
  • Prüfung der Antragsbefugnis nach § 107 II GWB
  • Prüfung der Zulässigkeit des Antrags - § 107 III GWB
  • Beiladung, Akteneinsicht - §§ 109, 111 GWB
  • Mündliche Verhandlung oder Entscheidung nach Lage der Akten - § 112 GWB
  • Entscheidung der Vergabekammer ohne Bindung an den Bieterantrag nach §§ 113, 114 GWB über
    • Antragsbefugnis - § 107 II GWB (meist unproblematisch für Bieter - "Interesse am Auftrag" ausreichend).
    • Zulässigkeit - § 107 III GWB - Rüge etc. - problematisch für Bieter hinsichtlich der "Rechtzeitigkeit" - problematisch für Auftraggeber: § 107 III  Nr. 1 GWB Eu-rfechtswidrig?) - § 107 III Nr. 4 (Rechtsbehelf  - vgl. Bekanntmachung Ziff. VI. Nr. 2 - keine Bekanntmachung - auch keine Bekanntmachung in Vergabeutnerlagen - kein Fristenlauf?)
    • Rechtsverletzung (vgl. §§ 97 ff, VOL/A, VOB/A)
    • Geeignete Maßnahmen zur Beseitigung oder Verhinderung der Rechtsverletzung (z.B. vorläufige Maßnahmen, Auflagen, Aussetzung, Gestattung der Zuschlagserteilung auf Antrag der Vergabestelle etc.)
  • Sofortige Beschwerde - § 116 GWB
  • Beschwerdebefugnis: Beteiligte - § 116 I GWB
  • Anwaltszwang - § 117 III GWB
  • Notfrist von 2 Wochen ab Zustellung der Vergabekammerentscheidung - § 117 I GWB
  • Schriftform - § 117 I GWB
  • Begründung bei Einlegung der Beschwerde - § 117 II GWB
  • Inhalt der Beschwerdebegründung ("muß enthalten") - § 117 II GWB
  • Aufschiebende Wirkung (entfällt 2 Wochen nach Ablauf der Beschwerdefrist) gegenüber der Vergabekammer - § 118 I GWB
  • Verlängerung der aufschiebenden Wirkung auf Antrag - § 118 I S. 2 GWB
  • Eventuell Aufhebung der Zuschlagsversagung durch Vergabekammer - § 118 III GWB
  • Mögliche Vorabentscheidung über den Zuschlag - § 121 GWB
  • Mögliche Vorlage an BGH - § 124 GWB
  • Beschwerdeentscheidung - § 123 GWB
  • Aufhebung der Entscheidung der Vergabekammer oder Rückverweisung zur erneuten Entscheidung durch die Vergabekammer - § 123 GWB
  • Schadensersatz wegen Rechtsmißbrauchs - § 125 GWB
  • Schadensersatz - Anspruch auf Ersatz des Vertrauensschadens - § 126 GWB




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